OMEGADREI
Vertikal auf spitze Zander

Vertikal auf spitze Zander

Wenn in meiner Heimat, dem Emsland jemand spitz beißt, bedeutet das eher, jemand verliert die Contenance. Das hat dann nichts mit Vorsicht zu tun, sondern eher mit Hemmungslosigkeit auf irgendwelchen Zeltparties. Bei den Zandern bedeutet es das exakte Gegenteil: Nicht der sich in akuter Beißgefahr befindliche Part muss vorsichtig sein, sondern der Beißer selbst -also der Zander- ist extrem vorsichtig, oder zumindest sehr sehr langsam. Jetzt ist es Geschmacksache, ob man einen sogenannten Angstdrilling montieren möchte, oder auch nicht.
Vorteil des zusätzlichen Greifers: Bei richtiger Montage gibt es eine bessere Bissausbeute.
Nachteil: Bei falscher Montage ist die Bissausbeute noch mieser als ohne „Stinger“, zudem besteht erhöhtes Hängerrisiko, ist ja logisch!





Bau des Stingers
Gerne krimpe ich einen vergleichsweise kleinen Drilling mit einer Quetschhülse an das Stingermaterial. Wenn mit Hechten zu rechnen ist, nehme ich Stahl, sonst auch gerne 0,5mm dickes Fluorocarbon. Bei Fluorocarbon bitte nicht mit aller Gewalt zusammenquetschen, nach fest kommt ab oder wir schwächen zumindest das Material.
Bei Stahl muss man nicht ganz so zimperlich sein.
Die Öse, die wir über die Hakenöse legen wollen, sollte so groß sein, dass sie sich nicht an der Hakenöse verkantet und bei einem großen Fisch reißen kann, aber auch nicht so groß, dass sie am Vorfach hochrutscht, das ist nämlich großer Käse!  
Wenn wir einen perfekten Stinger gebaut und einen vertrauenswürdigen Köder ausgesucht haben, kommt das Wichtigste:
Wie montiere ich den Stinger so am Köder, dass er einerseits den Lauf nicht beeinträchtigt, aber andererseits auch nicht oben irgendwo rumbaumelt und für Verhinderung eines Bisses oder auch für Verhedderung im Falle eines Bisses sorgt?
Ich habe schon einiges gesehen: Fixierungsklammern aus alten Büroklammern, Spiralen, die in den Köder zu drehen sind und vieles mehr.
Spätestens nach 4 Stunden Angeln mit kalten Fingern fällt das für mich aus.
Meine Lösung erfordert lediglich eine Ködernadel mit einem kleinen Griff, mit dem ich die Öse des Stingers knapp unter der Oberfläche einmal durch den Gummi ziehe. Da wackelt nix mehr rum und auch der langsamste Schiebebiss sorgt deutlich seltener für Vertüddelungen. Am besten geht das natürlich mit den megazähen V-Tails von Moby, meinem liebsten Köder auf die leckeren Vampire. Probier es mal aus!
Meine Favoritenköder
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